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Ein Festtagsessen könnten sie sich selbst nie leisten. Nun durften 150 bedürftige Senioren ihre Geldsorgen für ein paar Stunden vergessen: Florian Oberndorfer, Wirt vom Wirtshaus in der Au in München, lud sie zum Weihnachtsmahl in sein Lokal.

Eine hübsch gedeckte Tafel, Krustenbraten mit Knödel und Krautsalat und zum Abschluss Rahmstrudel mit Eis: Es war ein wunderbarer Nachmittag, den die alten Menschen am Mittwoch im Wirtshaus in der Au verbringen durften. Für Wirt Florian Oberndorfer war es eine Herzenssache, den von Altersarmut betroffenen Senioren ein paar schöne Stunden zu bereiten. Seit 30 Jahren führt er das Wirtshaus in der Au in der Lilienstraße, nicht weit vom Münchner LichtBlick-Büro in der Schweigerstraße entfernt. An diesem Jubiläum wollte er auch Menschen teilhaben lassen, die nicht so viel haben. „LichtBlick und wir sind ja quasi Nachbarn“, sagt Oberndorfer. „Für mich stand schnell fest, dass ich die Senioren einladen möchte.“

Ein Besuch im Wirtshaus wäre für die Senioren unbezahlbar. Sie werden vom Verein LichtBlick Seniorenhilfe e.V. finanziell unterstützt, weil ihre Rente trotz eines arbeitsreichen Lebens nicht reicht. Viele wissen nicht, wie sie die nächste Stromrechnung bezahlen oder wovon sie sich etwas zum Essen kaufen sollen. Die Weihnachtszeit ist nochmal eine Herausforderung für die alten Menschen: Viele haben keine Familie, sind durch ihre finanziellen Nöte ohnehin vom gesellschaftlichen Leben abgeschnitten und leiden unter Einsamkeit. Dazu kommt in der dunklen und kalten Jahreszeit die große Angst vor den hohen Energiekosten. Seniorin Brigitte I. (71) etwa erhält nur knapp über 600 Euro gesetzliche Rente, die mit Grundsicherung im Alter aufgestockt wird – niemals könnte sie sich ein Essen im Lokal leisten. „Das ist ein wunderschöner Nachmittag“, sagt die Münchnerin. „Danke, dass ich dabei sein darf.“  Auch LichtBlick-Gründerin Lydia Staltner hat sich sehr über die Einladung ins Wirtshaus in der Au gefreut: „Es berührt uns sehr, wenn Menschen so offene Herzen haben und an diejenigen denken, die nicht viel haben.“

Fotos: LichtBlick Seniorenhilfe e.V.