Startseite » Aktuelles » Pressemitteilungen » Zahl der unterstützten Rentner in vier Jahren fast verdoppelt
Jede Woche gehen etwa 50 neue Anträge auf Unterstützung bei Lichtblick ein: „Wir werden regelrecht überrannt“, sagt Lydia Staltner. Sie hat den Verein 2003 als ersten seiner Art gegründet. Was mit 70 Senioren begann, hat sich zu einer bundesweiten Organisation entwickelt, die aktuell mehr als 31.000 Rentner in Altersarmut finanziell unterstützt. Eine besorgniserregende Steigerung von rund 94 Prozent im Vergleich zu 2020 – damals waren es 16.000 unterstützte Senioren. Und täglich melden sich weitere alte Menschen in Not, die nicht wissen, wie sie Lebensmittel, Nebenkostenrechnung oder Medikamente bezahlen sollen, obwohl sie jahrzehntelang gearbeitet haben. Lydia Staltner: „Bis jetzt mussten wir noch keinen hilfesuchenden Rentner abweisen – damit es so bleibt, sind wir dringend auf Spenden angewiesen.“
Vor allem Frauen werden von Lichtblick Seniorenhilfe unterstützt: Rund 70 Prozent der Rentner sind weiblich, 30 Prozent männlich. Im Schnitt erhalten die vom Verein unterstützten Senioren 769 Euro Rente, bedingt vor allem durch Teilzeit und Arbeit im Niedriglohnsektor. Lichtblick Seniorenhilfe greift ihnen mit finanziellen Hilfen für dringend benötigte Dinge unter die Arme – schnell und unbürokratisch innerhalb weniger Tage. Rentnerin Anne Hildegard R. (68) wandte sich im August an den Verein: „Ich wusste einfach nicht weiter“, sagt die Seniorin, die 47 Jahre als Büro- und Putzkraft gearbeitet hat. „Es gibt Monate, da ernähre ich mich die letzten zwei Wochen nur von Reiswaffeln – das Geld reicht einfach nicht.“ Nach Prüfung der Bedürftigkeit erhielt Anne Hildegard R. sofort 100 Euro für Lebensmittel. „Ich war überglücklich. Lichtblick ist für mich die letzte Rettung.“
Dass die Not zunimmt, belegen auch die offiziellen Statistiken: So stieg die Armuts- gefährdungsquote von Senioren ab 65 Jahren laut Statista seit 2005 von 11 auf 18,1 Prozent (2023). Die Gründe für den dramatischen Anstieg der hilfesuchenden Senioren sind vor allem die gestiegenen Lebenshaltungskosten. Ein Ende der prekären Entwicklung ist nicht in Sicht – im Gegenteil. Lichtblick-Gründerin Lydia Staltner prognostiziert: „Wenn in den nächsten Jahren die Babyboomer-Generation in Rente geht, wird eine riesige Welle an Hilfesuchenden auf uns zu schwappen.“ Da sich der gemeinnützige Verein nur aus Spenden finanziert, zählt jeder Euro.