
Hans-Joachim A. hat als Kellner die schönen Seiten des Lebens kennengelernt. Im Alter ist ihm nicht viel geblieben – außer seinem Humor. Bis schließlich ein „LichtBlick“ in sein Leben kam.
Er wirkt ein wenig wie ein Fremder im eigenen Zuhause: Hans-Joachim A. öffnet mit geputzten Schuhen, schwarzer Hose und blütenweißem, gebügelten Hemd die Türe zu seiner winzigen Ein-Zimmer-Wohnung. In dem 70er-Jahre-Block im Münchner Norden wohnen Senioren, denen am Ende ihres Lebens nicht mehr viel geblieben ist. Außer dem bisschen, das auf 28 Quadratmeter passt.
„Alles, was Sie hier sehen, habe ich LichtBlick zu verdanken“
Seit zwölf Jahren unterstützt der Verein den Mann, der von einer kümmerlichen Rente leben muss, u. a. mit Anschaffungen, die er sich alleine nicht mehr leisten könnte. Nach der Lehre zum Hotelkaufmann schlug er sich mit Saisonarbeit durch. Das Problem: Die Wirtsleute beschäftigten Kellner meist schwarz. Sozialabgaben? Fehlanzeige. Die Fehlmonate holten ihn später bei der Rentenberechnung wieder ein: Gerade einmal 499,76 Euro bekommt er im Monat, plus 180 Euro Grundsicherung. Davon muss er nicht nur Miete, Strom, Telefon und Krankenversicherung bezahlen, sondern auch noch etwa 150 Euro für Diabetes- und Prostata-Medikamente. Zum Leben bleibt da am Ende nicht mehr viel. Einkaufen kann er nur das Nötigste: Brot, Kartoffeln, Zwiebeln, Zucker. Kaffee nur, wenn ein paar Euro übrig sind.
LichtBlick unterstützt A. mit Zuschüssen zu seinen Medikamenten. 2010 sorgte der Verein dafür, dass A. nach seinem ersten Schlaganfall einen Hausnotruf bekam. „Der hat mir schon mehr als einmal das Leben gerettet.“ Doch anstatt mit seiner Situation zu hadern, hilft er noch anderen Hausbewohnern. „Denen geht es noch schlechter.“ So näht er Kleidung aus alten Tischdecken oder Stoffresten, die er in Nähstuben bekommt und verschenkt alles. Die Nähmaschine bezahlte die Seniorenhilfe. „Ohne LichtBlick wäre ich gar nichts“, sagt er zum Abschied.
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„Einen Lichtblick habe ich dringend gebraucht!“
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