„Singen und Service“ waren schon immer die Leidenschaft von Henriette M. Auch als Rentnerin fühlt sie sich am wohlsten, wenn sie unter Menschen ist. Deshalb geht sie regelmäßig ins Theater – organisiert von LichtBlick.
Mit 17 Jahren verheiratet, mit 18 schwanger, mit 20 verwitwet. Was Henriette M., 1930 in Österreich geboren, bereits in jungen Jahren erfahren hat, reicht für ein ganzes Leben. Doch sie nimmt ihr Schicksal nicht hin, sondern nimmt es selbst in die Hand. Mit der Teilnahme an Gesangswettbewerben finanziert sie sich die Ausbildung an einer Hotelfachschule.
„Für’s Singen hab ich schon immer gebrannt“
Es sind Lieder, die sie an die Zeit als Serviererin in Salzburger Kaffeehäusern erinnern. „Doch irgendwann wollte ich nochmal etwas anderes sehen“, erzählt M. 1965 heiratet sie einen deutschen Gastronomen, mit dem sie im bayerischen Ruhpolding einen Hendlgrill mit angeschlossener Pension leitet. Doch die Liebe hält nicht – Henriette M.s Leidenschaft für den Service hingegen schon: Bis ins hohe Alter von 80 Jahren bedient sie auf Landwirtschaftsmessen im ganzen Land: „’Wir warten auf die Münchnerin‘ haben sie dort immer gesagt“, erinnert sie sich „denn bei mir hat man die Liebe für meinen Beruf gespürt.“
Als die Scheidung von ihrem zweiten Mann durch war, war auch die Altersvorsorge weg – denn in die Rente hat sie nie eingezahlt.
Heute bereut sie ihr naives Denken, blickt aber – dank LichtBlick – positiv in die Zukunft. Bei kostspieligen Anschaffungen wie einer neuen Waschmaschine oder einer passenden Brille konnte ihr der Verein bereits unter die Arme greifen. Und auch zu den schönen Dingen des Lebens wie Theaterbesuchen hat Henriette M. durch LichtBlick wieder leichteren Zugang. „Da kann ich Menschen beobachten, die ihre Leidenschaft leben“, freut sich die Seniorin, „das beschwingt auch mich.“
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„Auf dem Arbeitsmarkt wollte mich keiner mehr haben…“
Eigentlich hat Hildegard F. alles richtig gemacht: Sie hat ihr Arbeitsleben vorbildlich begonnen, irgendwann wurde sie Mutter. Doch dann kam eine weitere Schwangerschaft – und die Scheidung. Als Alleinerziehende hatte Hildegard F. fast keine Chance…
„Einen Lichtblick habe ich dringend gebraucht!“
Silviana M. begann im Alter von 15 Jahren mit einer Ausbildung zur Zahnarzthelferin. 35 Jahre lang blieb sie ihrem Arbeitgeber treu, bis dieser die Praxis aufgab. Frau M. war da gerade 50 Jahre alt geworden.
„LichtBlick ist der Himmel für mich“
LichtBlick-Mitarbeiterin Jelica Komljenovic und Seniorin Edith B., 90, kennen sich seit zehn Jahren. Die beiden Frauen haben ein ganz besonderes Verhältnis – das weit über helfen und Hilfe empfangen hinausgeht. Ein kleines Lehrstück in Interviewform über Nächstenliebe.