
Foto: © LichtBlick Seniorenhilfe e.V.
1938 ist das echte Münchner Kindl geboren – „an der Münchner Wiesn, aber da war ich schon lang nicht mehr“, erzählt Rosamunde A.. Die Kriegsjahre waren besonders für die Kinder schlimm. Die Bombenangriffe, ständig in den Keller, all diese Erlebnisse hängen der Rentnerin heute noch nach. „Wir hatten nicht viel, aber unten im Haus war ein Kramerladen, und die Besitzerin hat mir und meiner Schwester oft etwas geschenkt – dafür bin ich ihr bis heute dankbar.“
Ihr Vater, ein Zahnarzt, erkrankte schließlich mit nur 40 Jahren an Multipler Sklerose und musste seine Praxis aufgeben; sie selbst zog im Alter von 14 Jahren zu ihrer Großmutter und besuchte die nahegelegene Klosterschule am Anger. Nach ihrer Ausbildung zur Zahnarzthelferin heiratete sie und bekam eine Tochter: „Aber mein damaliger Mann hat es sich schnell anders überlegt“, erzählt Rosamunde A., die fortan alleinerziehende Mutter einer zweijährigen Tochter war und gleich wieder in einem Büro zu arbeiten begann. „Ohne meine Großmutter hätte ich das nicht geschafft, auch wenn sie meine Tochter etwas verhätschelt hat. Aber ich habe ihr schon viel zu verdanken.“
Nach dem Tod der Mutter kümmerte sie sich um ihren pflegebedürftigen Vater, der in einem Heim untergebracht war, und zog mit ihrer Tochter in eine kleine Wohnung.
Und obwohl sie unter anderem auf die Tafel angewiesen ist, was ihr aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen immer schwerer fällt, ist sie ein fröhlicher Mensch geblieben.

Foto: © LichtBlick Seniorenhilfe e.V.
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