Startseite » Über uns » Was ist Altersarmut?
Viele unserer Rentner müssen mit weniger als 1.000 Euro im Monat auskommen. Eine gesunde Ernährung? Kaum möglich. Medikamente? Oft zu teuer. Unerwartete Kosten wie eine neue Brille oder Nachzahlungen für Strom stellen viele vor große Probleme. Nach einem Leben voller Selbstständigkeit fällt es ihnen schwer, um Hilfe zu bitten. Selbst mit Grundsicherung bleibt der Alltag ein Kampf. Doch wir sind hier, um ihnen zu zeigen: Sie sind nicht allein! Gemeinsam machen wir den Unterschied.
Nur in der Theorie: Wenn nach Abzug von Miete, Nebenkosten und Heizung weniger als 563 Euro zum Leben übrig bleiben, zahlt der Staat Grundsicherung. Beispiel: Wer bei 800 Euro Rente und 400 Euro Miete inkl. Nebenkosten noch 400 Euro übrig hat, erhält die Differenz zu 563 Euro (> 163 Euro) als Grundsicherung. Doch für die alltäglichen Dinge wie Lebensmittel, Kleidung, Telefon, Strom, Medikamente, Hygieneartikel usw. reichen 563 Euro nicht.
pro Tag
für alle Lebensmittel/
Mahlzeiten
pro Tag
für öffentliche Verkehrsmittel/Mobilität
pro Tag für Gesundheitspflege, Drogerieartikel und Medikamente
pro Tag für Kleidung, Schuhe, Haushaltsgeräte und Haushaltsführung
pro Tag für das Telefon
pro Tag für Strom
*basiert auf dem aktuellen Satz der festgelegten Grundsicherung Stand 2024. Der Bürgergeld-Regelsatz soll den monatlichen Bedarf für u. A. Ernährung, Kleidung, Hygiene, Instandhaltung, Neuanschaffungen sowie Strom, Teilnahme an Kulturveranstaltungen und Telefon/Handygebühren in der Grundsicherung abdecken.
Seit 2020 sind die Preise vieler Lebensmittel stark gestiegen, im Schnitt um fast ein Drittel.
(Quelle: Die Zeit, 06.Juni 2024)
Wer mehrere Jahre seiner Berufstätigkeit in Teilzeitbeschäftigungen oder im Niedriglohnsektor verbracht hat, hat entsprechend weniger Rentenpunkte gesammelt und dadurch auch geringeren Rentenanspruch. Dazu kommt eine unzureichende Vorsorge. Wer aufgrund niedrigen Einkommens oder mangelnder Aufklärung keine private Vorsorge trifft, ist zu 100 % auf die staatliche Rente angewiesen.
Frauen sind häufiger von Altersarmut betroffen als Männer, und ihr Anteil nimmt zu. Das ist einerseits ein Hinweis darauf, dass Frauen häufiger ihre Erwerbsbiografie unterbrechen, um sich Aufgaben wie Kindererziehung oder der Pflege von Angehörigen zu widmen. Andererseits werden Frauen in vergleichbaren Beschäftigungsverhältnissen und gleicher Qualifikation rund 20 % schlechter bezahlt (Gender Pay Gap). Auch das wirkt sich auf die Höhe der Rente aus.
Auch die allgemeine demografische Entwicklung verschärft das Thema Altersarmut. Die Lebenserwartung steigt, die Geburtenraten sinken. Seit 1991 ist die Zahl der 65-Jährigen und Älteren von 12 Millionen auf 18,7 Millionen im Jahr 2022 gestiegen. Die Zahl der über 85-Jährigen hat sich sogar mehr als verdoppelt.
Schicksalsschläge wie ein Unfall, eine Scheidung oder der Tod eines nahestehenden Angehörigen können sich auf das Einkommen und damit die spätere Rente auswirken. Manchmal verändert sich das ganze Leben und viele Konsequenzen, wie beispielsweise niedrigere Rentenansprüche, werden erst Jahre oder Jahrzehnte später spürbar.
München – Rentner Erwin hat sein Leben lang hart gearbeitet, bis seine Gesundheit nicht mehr mitmachte. Er leidet an COPD und ist herzkrank. Zwar bekommt er den Großteil seiner Medikamente von der Kasse bezahlt, aber die Reparatur seiner Zahnprothese war einfach zu viel. „Ohne Lichtblick wüsste ich nicht mehr weiter!”
Die Grundsicherung ist eine Sozialleistung des Staates, die den Lebensunterhalt älterer Menschen mit geringen Einkünften sicherstellen soll. Ende 2023 waren rund 469.000 Rentnerinnen und Rentner zusätzlich auf Grundsicherungsleistungen des Staates angewiesen.
2022 lag die Armutsbemessungsgrenze für Alleinstehende bei ca. 1.250 Euro, für Paare ohne Kinder bei ca. 1.875 Euro monatlichem Nettoeinkommen. Zur Berechnung wird das von allen Haushaltsmitgliedern tatsächlich erzielte Haushaltsnettoeinkommen des Vorjahres herangezogen.
Wenn nach Abzug von Miete, Nebenkosten und Heizung weniger als 563 Euro übrig bleiben fürs Leben, besteht Anspruch auf Grundsicherung. Die Zahl der Beziehenden von Grundsicherung im Alter steigt seit Jahren an.